Seit der Veröffentlichung der Stellungnahme haben sich viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden, die den Auftritt von Peter Singer bei der phil.cologne scharf kritisieren.
Deswegen ruft das Zentrum für selbstbestimmtes Leben Köln zu einer Protestaktion auf.
Sonntag, 31. Mai 2015, 13:00 Uhr vor den Balloni-Hallen, Ehrenfeldgürtel 88
Kommen Sie vorbei und zeigen Sie, dass Köln bunt und vielfältig ist!
Download des Flyers zum Protest
Die phil.cologne lädt für den 31.05.2015 zu einer Matinee „mit einem der einflussreichsten Philosophen der Welt“ ein. Gemeint ist der 1946 in Australien geborene utilitaristische Philosoph Peter Singer.
Zahlreiche Kölner Institutionen und Personen haben eine Stellungnahme verfasst, um gegen die Einladung Singers zu protestieren.
Peter Singer hat in den 70-er und 80-er Jahren mit Aussagen über lebensunwertes und ausschließlich leidvolles Leben von Menschen mit schweren Behinderungen und seiner These, dass es ethisch vertretbar sei, diese Menschen auch im ersten Monat nach der Geburt zu töten, für Wut, Empörung und Aufsehen gesorgt. Auch wenn er diese Thesen öffentlich nicht mehr vertritt, ist sein Name noch unlösbar damit verbunden.
Prominente Vertreterinnen und Vertreter der Menschen mit Behinderung, Wohlfahrtsverbände und der Behindertenbeauftragte der Stadt Köln kritisieren, dass die phil.cologne Herrn Singer erneut ein Forum bietet.
„Es sollte in Köln kein Platz sein, von „lebensunwertem Leben“ zu reden. Jedem Versuch, die Euthanasie zu legitimieren, muss entschieden widersprochen werden.“ fasst Dr. Günter Bell, Behindertenbeauftragter der Stadt Köln, die Motivation der Kritik zusammen. Gerade in heutigen Zeiten ist die Legitimierung einer Aufteilung von Menschen in „nützlich“ und „ohne Nutzen für die Gesellschaft“ fatal. „Unser Lebensrecht ist nicht diskutierbar“ zitiert Horst Ladenberger vom ZsL Köln die Kernaussage der Protestbewegung gegen Peter Singer.
Neuigkeiten
Veranstaltung mit Peter Singer in Köln abgesagt
Unser Protest war erfolgreich – Die phil.COLOGNE hat mit Pressemitteilung vom 27. Mai 2015 den Auftritt von Peter Singer am 31. Mai in den Balloni-Hallen abgesagt.
Zur Begründung heißt es, dass die kürzlich geäußerten Thesen im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) „im Widerspruch zu dem humanistisch-emanzipatorischen Selbstverständnis stehen, das die phil.COLOGNE leitet.“
Wir werten dies als Erfolg eines starken Bündnisses von Unterstützer/innen, die sich zusammengefunden und einen Protest organisiert haben. Die Protestveranstaltung am Sonntag ist somit abgesagt. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern.
Erstunterzeichner/innen:
Dr. Günter Bell, Behindertenbeauftragter der Stadt Köln – AWO Kreisverband Köln e.V. – Dr. Norbert Böttges, Deutscher Schwerhörigenbund Köln e.V. – Caritasverband für die Stadt Köln e.V. – Uta Grimbach-Schmalfuß, Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD), Köln – Paul Intveen, Mitglied der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik – Annette Kellinghaus-Klingberg, Mitglied im Beirat für Inklusion der Stadt Köln – Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Rheinland – Bärbel von der Linde, Deutsches Rotes Kreuz, Köln – Silke Mertesacker, Lebenshilfe Köln – Der Paritätische, Kreisgruppe Köln – Barbara Röttger-Schulz, Mitglied der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik – Wolfgang Schmidt, Diakonie Michaelshoven e.V. – Alexander Sperling, Synagogen-Gemeinde Köln – Matthias Toetz, Lebenshilfe Köln – Prof. Dr. Anne Waldschmidt, Internationale Forschungsstelle Disability Studies, Universität zu Köln – Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZsL) Köln
Weitere Unterstützer/innen:
Andrea Asch, Mitglied des Landtags – Volker Beck MdB – Karl-Hermann Büsch, Kath. Seelsorge für Menschen mit Behinderung u. psychischer Erkrankung im Stadtdekanat Köln – Ulrike Detjen, Mitglied der Landschaftsversammlung – Prof. Dr. Heike Ehrig, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaft, Lehrgebiet Behindertenpädagogik, Hochschule Düsseldorf – Rolf Emmerich, Sommerblut Festival – Gesamtpersonalrat des Landschaftsverband Rheinland (LVR) – KoKoBe Köln – Kombabb–Kompetenzzentrum Behinderung–Studium–Beruf Nordrhein-Westfalen – Frank Jablonski, Fraktion Bündnis90/Die Grünen – Ulrike Lubek, LVR-Direktorin – Hanna Parnow – Marita Reinecke – Christiane Schneider – Stadt-AG Lesben, Schwule und Transgender – Lisa Steinmann, Mitglied des Landtags – Dagmar Wiegel – Manfred Wolter
Der Kölner Stadt-Anzeiger hat über die Absage und den Protest berichtet.
Auch in Berlin hat am Dienstag eine Protestaktion des Aktionsbündnisses "Kein Forum für Peter Singer" eine Kundgebung zur Preisverleihung an Peter Singer abgehalten. Nachricht bei kobinet
Bill und Victoria Bruckner hielten Seminar zur Behindertenrechtsbewegung
Die beiden langjährigen Aktivisten der US-Behindertenbewegung Bill und Victoria Bruckner kommen nach Köln. Unter dem Titel "Geschichte und Philosophie der Rechte für Menschen mit Behinderungen" geben sie ein Seminar im Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Rheinland.
Der Anmeldeschluss ist zwar verstrichen, aber es gibt noch wenige Plätze. Melden Sie sich also an!
Das Seminar wird auf Englisch gehalten und ins Deutsche übersetzt. Die Kosten betragen 50,- Euro, ermäßigt 25,- Euro.
Alle Informationen finden Sie in der Einladung.
Im Seminar werden wir die Geschichte und Philosophie der internationalen Behindertenrechtsbewegung beleuchten – einer Bewegung von und für behinderte Menschen. Diese Behindertenrechtsbewegung entstand als Reaktion auf den Umgang mit Behinderung nach dem Wohltätigkeits- und medizinischen Modell. Die Entwicklung der Behindertenrechtsbewegung hat Auswirkungen auf den Umgang mit Behinderung in der heutigen Gesellschaft.
Bill und Victoria Bruckner haben bereits eine Vielzahl von Kursen für Selbstbestimmt-Leben-Zentren und andere Behindertenorganisationen in Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien, Schweden, der Schweiz, Ungarn und den USA durchgeführt. Ihre Kurse sind, neben ihren profunden Kenntnissen, geprägt von ansteckender Begeisterung und humorvoller Darbietung.
Neues Teilhaberecht für behinderte Menschen
Neues Teilhabegesetz für Menschen mit Behinderung
Ein neues Bundesteilhabegesetz ist in Planung. Viele Betroffene verbinden damit große Hoffnungen auf eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Insbesondere ihre finanzielle Situation muss sich mit dem neuen Gesetz deutlich verbessern.
Ob mit dem geplanten Gesetz tatsächlich ein Durchbruch in der deutschen Behindertenpolitik zu erwarten ist, soll in der gemeinsamen Veranstaltung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben NRW e.V. und des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben NRW (Rheinland) geklärt werden.
Die Veranstaltung findet am 7. Mai 2015 in Köln statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Einladung in pdf
Einladung in word
Mit den Formularen können Sie sich biszum 16. April anmelden.
erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus
Der Landschaftsverband Rheinland zeigt vom 17. April bis 22. Juni 2015 im Landeshaus des LVR in Köln die Wanderausstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“.
Gleichzeitig beteiligten sich viele Akteure mit unterschiedlichen Aktionen am umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung. Das KSL Rheinland widmet sich dem Thema mit einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Kölner Krankenmorde. Diese findet am Freitag, den 12. Juni 2015 um 16 Uhr am Stolperstein für Arnold Auen in der Kupfergasse 4, 50667 Köln statt. Für das Verlegen zweier weiterer Stolpersteine werden außerdem Spenden gesammelt.
Fachtagung zum Bundesteilhabegesetz
“Das Bundesteilhabegesetz – Ein Meilenstein für Menschen mit Assistenzbedarf?”, so der Titel einer zweitägigen Fachtagung, die das Netzwerk für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz (NITSA e.V.) am 21. und 22. Mai 2015 in Berlin veranstaltet.
Im Rahmen der Fachtagung sollen sowohl Menschen mit Assistenzbedarf als auch politisch Verantwortliche und Leistungsträger zu Wort kommen. Ziel ist eine kontroverse Debatte, die einen ungeschönten, aber realistischen Einblick in das laufende Gesetzgebungsverfahren erlaubt, so die Organisatoren.
Eine Alternative für alle, die für die Veranstaltung "Neues Teilhabegesetz für Menschen mit Behinderung – Licht am Ende des Tunnels oder sogar ein Durchbruch?" des KSL Rheinland und der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben NRW e.V. am 7. Mai 2015 keinen Platz mehr bekommen haben.
Länderübergreifende Kooperation
Länderübergreifende Kooperation
Neues Teilhabegesetz für Menschen mit Behinderung
Ein neues Bundesteilhabegesetz ist in Planung. Viele Betroffene verbinden damit große Hoffnungen auf eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Insbesondere ihre finanzielle Situation muss sich mit dem neuen Gesetz deutlich verbessern.
Ob mit dem geplanten Gesetz tatsächlich ein Durchbruch in der deutschen Behindertenpolitik zu erwarten ist, soll in der gemeinsamen Veranstaltung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben NRW e.V. und des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben NRW (Rheinland) geklärt werden.
Die Veranstaltung findet am 7. Mai 2015 in Köln statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Einladung in pdf
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Mit den Formularen können Sie sich biszum 16. April anmelden.