Behinderte Menschen aus NRW diskutieren über Diskriminierung

Menschen mit und ohne Behinderung aus ganz NRW diskutierten am Montag, den 2.9.2013, im vollbesetzten Saal des Bürgerzentrums Köln-Deutz auf der Tagung „Diskriminierung behinderter Menschen“ darüber, wie und wo behinderten Menschen heute diskriminiert werden und was man dagegen tun kann. Die Tagung stand am Anfang einer Reihe von Veranstaltungen, die die Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Rahmen einer Aktionswoche mit dem Motto „Selbstbestimmt dabei.Immer.“ unterstützt.

„Wir wollten mit dieser Tagung den Blick der Öffentlichkeit auf die aktuellen Benachteiligungen behinderter Menschen richten“, erklärt Dr. Michael Spoerke, Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben. „Diskriminierung behinderter Menschen ist nach wie vor in vielen Bereichen des täglichen Lebens an der Tagesordnung, aber gleichzeitig gibt es auch immer mehr wirksame Instrumente, um sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen“, so Spörke weiter.

Auf der Tagung wurden die Ergebnisse einer Umfrage zur Diskriminierung behinderter Menschen in NRW vorgestellt. Die Umfrage ergab, dass sich die befragten Menschen neben baulichen Barrieren vor allem durch die Verwendung von schwerer, komplizierter Sprache benachteiligt fühlen. Insbesondere im Umgang mit Ämtern und Behörden fühlen sich behinderte Menschen sehr oft diskriminiert. Aber auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs stellt behinderte Menschen weiterhin vor große Probleme. Daneben bestätigt die Umfrage einmal mehr, dass sich behinderte Menschen im Zugang zum Berufsleben und in ihren Bildungsmöglichkeiten nicht als chancengleich erleben.
Die TeilnehmerInnen diskutierten intensiv darüber, wie man Diskriminierung heute verhindern und bekämpfen kann und setzten sich mit den neuen Möglichkeiten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) auseinander. Die UN-BRK hat eine Reihe neuer Instrumente geschaffen, um Diskriminierung behinderter Menschen zu beseitigen. Die Tagung hat gezeigt, dass wir als Betroffene deutlich auf Diskriminierungen aufmerksam und sie der Öffentlichkeit bewusst machen müssen. Aber auch alle öffentlichen Stellen in Kommunen, Land und Bund müssen die UN-BRK nicht nur als nette Aufforderung begreifen, sondern als das, was sie ist: Geltendes Gesetz und unbedingte Verpflichtung“, so Horst Ladenberger, Leiter des ZsL Köln, abschließend.