KSLs in allen Regierungsbezirken NRWs gestartet

Mit Einrichtungen in allen fünf Regierungsbezirken verfügt NRW jetzt über ein bundesweit einmaliges Netz an Beratungs- und Anlaufstellen für Menschen mit Behinderungen. „Wir wollen die selbstbestimmte Lebensführung stärken – also Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen, ihre Angelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen und ihr Leben so zu organisieren, wie sie es sich wünschen“, sagte Sozialminister Rainer Schmeltzer auf einer Konferenz in Gelsenkirchen, mit der sich die „Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben“ (KSL) der Öffentlichkeit vorgestellt haben.
Die mit mindestens vier Vollzeitstellen ausgestatteten Kompetenzzentren haben ihren Sitz in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster. Darüber hinaus gibt es noch ein landesweit tätiges KSL speziell für Menschen mit Sinnesbehinderungen (also für sehbeeinträchtigte, blinde, hörgeschädigte oder gehörlose Menschen) mit Sitz in Essen. Insgesamt stellt das Land für die Kompetenzzentren jährlich rund 2,8 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.
„Die Idee der Kompetenzzentren“, so der Minister weiter, „geht zurück auf die ‚Selbstbestimmt-Leben-Bewegung‘ und die ‚Krüppelbewegung‘, wie sie sich selbst genannt hat. Diese haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und eine wirksame Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen schon im letzten Jahrhundert eingefordert.“ Die Idee zur Einrichtung von Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben sei in enger Zusammenarbeit mit den Behindertenverbänden und -organisationen entwickelt worden, betonte Schmeltzer.
„Während auf Bundesebene im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum Bundesteilhabegesetz erste Überlegungen zu einer solchen Beratungsstruktur angestellt worden sind, bieten wir in NRW bereits eine Blaupause für eine leistungsträger- und anbieterunabhängige Beratung. Damit sind wir einmal mehr Vorreiter in Sachen Inklusion“, so Minister Schmeltzer.
Die Kompetenzzentren bieten sowohl von Behinderung betroffenen Menschen und ihren Angehörigen individuell Rat und Hilfe, als auch Selbsthilfegruppen, Verbänden und Behörden die Möglichkeit von Kooperation und Vernetzung. „Wir setzen auf die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache“, so Minister Schmeltzer. „Ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kompetenzzentren sind deshalb selbst Menschen mit Behinderungen.“

Kürzlich neu eingerichtet wurden die Kompetenzzentren in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Münster, das KSL im Regierungsbezirk Detmold besteht seit dem Frühjahr dieses Jahres und die Zentren in den Regierungsbezirken Arnsberg und Köln sind aus schon etwas länger bestehenden Modelleinrichtungen hervorgegangen. In Nordrhein-Westfalen leben insgesamt 2,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon 1,9 Millionen mit Schwerbehinderung.
(Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales NRW)

Herzlichen Glückwunsch den neuen Peer Counseler_innen(ISL)!

Vierzehn neue Counselor_innen haben ihr Zertifikat des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) erhalten. Sie dürfen nun den Namen Peer Counselor(ISL)bzw. Peer Counselorin(ISL) tragen. Darunter sind auch Sandra Meinert und Jennifer Westbomke von Selbstbestimmt Leben Köln.
Die Weiterbildung dauerte ein Jahr und wurde an sechs Blöcken zu je vier Tagen in Thüringen durchgeführt. Die Teilnehmenden wurden in den folgenden Themen ausgebildet:

Geschichte der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung und Idee des Peer Counselings
Selbsterfahrung – Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung bzw. chronischen Erkrankung
Kommunikation und klientenzentrierte Gesprächsführung
Systemische Beratung und Konfliktlösungsstrategien
Persönliche Zukunftsplanung und Teilhabeplanung
Persönliches Budget, Persönliche Assistenz, Strukturen des Peer Counseling

Die Weiterbildung zum Peer Counseling ist ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung der unabhängigen Peer-Beratung in Deutschland. In 13 Durchgängen wurden mittlerweile über 150 Peer Counselor_innen ausgebildet, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Die Ausschreibungsfrist für die 14. Peer Counseling Weiterbildung ist bereits abgelaufen.

Quatsch-Café für Frauen am 8. Dezember

zuerst treffen wir uns wie gewohnt am Donnerstag, den 08. Dezember 2016um 16 Uhrim Comedia, Vondelstraße 4-8 in 50677 Köln.

Da am Chlodwigplatz wieder ein kleiner Weihnachtsmarkt statt findet, haben wir überlegt im Anschluss oder etwas eher, diesem noch einen kleinen Besuch abzustatten, sozusagen als Jahresabschluss. Wer mit kommt und wann wir gehen, können wir dann noch beim Kaffee besprechen.

Wir freuen uns auf Euch!

Barbara Combrink und Jeanette Severin

Stellungnahme von BODYS zum BTHG

Das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) unter Leitung von Frau Prof. Dr. Theresia Degener hat anlässlich einer Veranstaltung an der Evangelischen Fachhochschule Bochum eine ausführliche Stellungnahme zum vorliegenden Entwurf für ein neues Bundesteilhabegesetz veröffentlicht. Die Stellungnahme führt insbesondere die menschenrechtliche Bedeutung von Art. 19 UN-BRK aus, der u. a. das Recht von Menschen mit Behinderungen regelt, frei zu entscheiden, wo und mit wem sie leben möchten und dass sie nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen, z. B. Wohnheimen zu leben.

Die Stellungnahme von BODYS setzt diese besondere menschenrechtliche Bedeutung des Art. 19 UN-BRK in Beziehung zum vorliegenden Entwurf für ein Bundesteilhabegesetz.

Anlässlich dieser Veranstaltung hielt Carl-Wilhelm Rößler vom KSL einen Vortrag zu den wesentlichen Kritikpunkten am vorliegenden Gesetzentwurf.

Die Stellungnahme alspdf zum herunterladen.

DudaPaiva BLIND – Tanz, Theater, Puppenspiel am 4.11. im Kölner Kunst Theater

Tanz, Theater, Puppenspiel  – ein faszinierendes Stück, das international Erfolge feiert!

Wer blind wird, tastet, verirrt sich, wütet, fühlt sich ausgeschlossen, horcht und hofft auf ein Wunder. Der international gefeierte brasilianische Tänzer und Puppenspieler Duda Paiva hat diesen Zustand in seiner Jugend selbst erfahren. Mit einer einzigartigen Kombination aus Tanz, dem Spiel mit lebensgroßen Puppen, Video und Klang nähert er sich diesem schwierigen Kapitel seiner Biografie und kreiert eine Metapher über die Ausgrenzung aus der Gesellschaft.  

Blindsein kann man auf der Ebene der Sinne und auf der des Wissens oder der Emotionen. Blindsein kann physisch, psychologisch oder sozial sein und betrifft den, der nicht mehr wahrnimmt. Die Inszenierung ist eine Kombination aus Tanz, Figuren- und Schauspiel und arbeitet mit Videoprojektionen, besonderen Lichtinszenierungen und Musik.  
4. November 201620 Uhr
Kölner Künstler TheaterGrüner Weg 550825 Köln

Die DudaPaiva Company ist eine internationale Gruppe, die in ihren Produktionen Tanz und Puppentheater in einer einzigartigen Weise zusammenführt.  Duda Paivas Tanz verleiht den flexiblen Schaumstoffpuppen eine einzigartige Leichtigkeit und lässt so Mensch und Objekt zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen.  Die neue Produktion BLIND! hatte am 19.09.2015 im Rahmen des Festival Mondial des Théâtre de Marionnettes, Charlevilles-Mezieres, Frankreich, Premiere. 
Paivas Fähigkeit, Charaktere zuzuspitzen und auch desolatesten Situationen  mit abgründigem Humor Komik abzugewinnen, macht Blind zu einem ebenso ergreifenden wie belebenden Ereignis. 

Zertifikate für 14 neue Peer Counselor_Innen

Die Kölnerinnen Sandra Meinert (KSL) und Jennifer Westbomke (ZsL) haben zusammen mit 12 weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern mit unterschiedlichen Behinderungen im Rahmen der mittlerweile 13. Peer Counseling Weiterbildung des Bildungs- und Forschungsinstituts zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) ihre Zertifikate erhalten. Dies wurde anschließend mit Musik und Buffet standesgemäß gefeiert. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die von der Aktion Mensch geförderte Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen und freuten sich nun auf ihre weitere Tätigkeit als Peer Counselor_innen, berichtet Jenny Bießmann den kobinet-nachrichten.
Seit Anfang der 90er Jahre bietet das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) immer wieder Peer Counseling Weiterbildungen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen an. Auf diese Weise konnten mittlerweile über 150  Peer Counselor_innen ausgebildet werden, die mittlerweile in unterschiedlichen Bereichen der Behindertenarbeit wirken. Bei der Weiterbildung, die in sechs Blöcken über einen Zeitraum von 15 – 18 Monaten erfolgt, werden eine Vielzahl von Kompetenzen vermittelt und findet eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung durch die TeilnehmerInnen statt. Die Ausschreibungsfrist für die 14. Peer Counseling Weiterbildung ist bereits abgelaufen. Das Trainer_innen-Team ist derzeit mit der Auswahl aus den vielen Bewerbungen beschäftigt. Uwe Frevert, der von Anfang an als Trainer in der Peer Counseling Weiterbildung mitwirkt, betonte die Wichtigkeit des Peer Counselings und dessen große Chancen für die Betroffenen. "Wir behinderte Menschen wissen aufgrund unserer eigenen Erfahrungen und Auseinandersetzung um viele Prozesse, die auch auf andere behinderte Menschen zukommen, bzw. diese berühren. Auf diese Weise können wir als positve Rollenvorbilder wirken, die aufzeigen, welche Möglichkeit es gibt und wie die Rechte durchgesetzt werden können. Daher sollte die Politik und Verwaltung diesen Ansatz der Unterstützung und Beratung behinderter Menschen auch endlich entsprechend fördern", erklärte Uwe Frevert.
Zeitgleich zum Abschluss der derzeitigen Peer Counseling Weiterbildung in Uder beriet die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) als Dachorganisation der Zentren für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, in denen Peer Counseling eine zentrale Rolle spielt, den Stand der Dinge in Sachen Unabhängige Beratung, deren Förderung im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes gepant ist. Auch wenn man derzeit mitten im Kampf gegen Verschlechterungen durch das Bundesteilhabegesetz sei und man hoffe, dass der vorliegende Gesetzentwurf so nicht verabschiedet werde, sei es wichtig, dass bei einer unabhängigen Beratung echte Peer Counseling Angebote ein zentraler Bestandteil darstellen müssen, waren sich die Vertreterinnen und Vertreter der Zentren einig. Eine solche Beratung müsse dann auch zu 100 Prozent finanziert werden, um eine echte Unabhängigkeit von Kostenträgern und Leistungserbringern zu ermöglichen. Zudem müssten weitere behinderte Menschen gezielt geschult als Peer Counselor_innen ausgebildet werden. Das Thema werde bei der nächsten Mitgliederversammlung der ISL im Frühjahr in Jena ein Schwerpunkt auf der Tagesordnung darstellen.

Aktionen am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11. in Köln

Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen lädt der Arbeitskreis "Gegen Gewalt an Frauen und Kindern" der Stadt Köln, in dem auch das KSL Köln mitarbeitet, zu einer Menschenkette ein. Diese soll sich vom Bahnhofsvorplatz, über die Hohenzollernbrücke, bis hin zum Rheinboulevard erstrecken.
Treffpunkt für die Menschenkette sind die Aufgänge zur Hohenzollernbrücke (Südseite), links- und rechtsrheinisch – um 17 Uhr.Weiter Auskünfte: 0221 22126348
Einladung zur Menschenkette als pdf
Der Menschenkette schließt sich ein Protestmarsch unter dem Titel "Wir holen uns die Nacht zurück" an. Organisiert wird die Aktion von "Lila in Köln", einem Bündnis autonomer Frauenprojekte gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Der Protestmarsch startet um 18 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und endet mit einen Abschlussveranstaltung am Rudolfplatz (ca. 20 Uhr).Weiter Auskünfte: www.lila-in-koeln.de
Flyer zum Protestmarsch als pdf

Podium zum Thema Arbeit in Bochum

Unter dem Titel "Was behindert Arbeit?" – Teilhabe für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt findet am 4. November 2016 eine Veranstaltung im Rathaus Bochum statt (Beginn 18 Uhr). Im Rahmen der Veranstaltung sollen Problempunkte aufgezeigt und Lösungsansätze herausgearbeitet und diskutiert werden. An der hochrangig besetzten Podiumsdiskussion wird auch Carl-Wilhelm Rößler vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Köln teilnehmen. Veranstalter ist das Netzwerk Menschen mit Behinderung der CDU Ruhr.
Einladung und Anmeldung als pdf

Veranstaltung zum BTHG (Einführung und Bewertung) am 25.10. in Bochum

Einladung zur Veranstaltung am 25. Oktober 2016 17 – 19 Uhr in Raum 205

Bundesteilhabegesetz: Einführung und Bewertung

Im Deutschen Bundestag wird derzeit über das Bundesteilhabegesetz (BTHG) beraten. Nach Darstellung der Bundesregierung ist es das größte sozialpolitische Vorhaben in dieser Legislaturperiode. Es zielt vor allem auf die Neuregelung der Eingliederungshilfe und soll zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Viele Behindertenverbände sind der Ansicht, dass das Vorhaben nicht der Inklusion und der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention dient, sondern ein großes Sparpaket auf dem Rücken behinderter Menschen darstellt.

Referent_innen: Carl-Wilhelm Rößler (KSL Köln); Prof. Dr. Theresia Degener, Lukas Groß, Nicole Andres (EvH)

Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS)
Immanuel-Kant-Str. 18–20
44803 Bochum
E-Mail: bodys@evh-bochum.de

Thema Assistenz bei SWR2

Am 24.10. sendet SWR2 ab 10:05 Uhr zum Thema Assistenz. KSL-Mitarbeiter Carl-Wilhelm Rößler wird als Experte in rechtlichen Fragen zu hören sein.
SWR2 Tandem
Sparen kann ich mir sparen!
Behinderte Menschen mit Assistenz fordern gerechten LohnVon Andi Ueding
Christian Bayerlein ist 41 Jahre alt und leidet an einer Muskelkrankheit. Seinen Rollstuhl steuert er mit der Unterlippe. Um leben zu können, beschäftigt er rund um die Uhr Assistenten. Weil diese der Staat bezahlt, darf er selbst nur rund 700 € monatlich verdienen und 2.600 € Vermögen besitzen. Im Juni wurde ein Gesetzesentwurf verabschiedet, der aktuell im Deutschen Bundestag diskutiert wird: das sogenannte Bundesteilhabegesetz. 2017 soll es in Kraft treten. Darin sind die Freibeträge höher. Doch von einem angemessenen Lebensstandard ohne Diskriminierung behinderter Menschen seien wir noch weit entfernt, kritisiert der Diplom-Informatiker. Er fordert gleiches Geld für gleiche Arbeit.
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