Jubiläen im ZsL Köln

Gleich dreifachen Grund zum Feiern gibt es dieser Tage im ZsL Köln. Zwei 20-jährige und sogar ein 25-jähriges Mitarbeiter-Jubiläum stehen in diesem Jahr an.
Günter Seeck ist als Urgestein seit 1989 beim ZsL Köln dabei. Anfangs hat er für die „Randschau“. Emanzipatorische Zeitschrift für Behinderte“ gearbeitet. Günter Seeck hat die Blüte der Behindertenbewegung miterlebt. Heute sei es dagegen still geworden: „Wir sind braver geworden, weil wir uns anpassen müssen. Manchmal sollten wir den Protest ernster nehmen und uns nicht auf dem Erreichten ausruhen.“ In Kindheit und Jugend hat er 18 Jahre in der Behinderteneinrichtung in Bad Kreuznach gelebt und dort seine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht. Sein Bewusstsein als behinderter Mensch habe sich durch die Arbeit im ZsL Köln geschärft.
Barbara Combrink hat 1994 direkt nach ihrem Studium der Diplom-Pädagogik beim ZsL Köln angefangen. Vorher war sie als Praktikantin und ehrenamtliche Mitarbeiterin dort tätig. Seitdem hat sie in unzähligen Projekten mitgearbeitet. Sie war eine der ersten, die in Köln Persönliche Assistenz im Arbeitgebermodell praktizierte. Außerdem hat sie an der ersten Peer Counseling-Ausbildung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland teilgenommen.
Horst Ladenberger ist ebenfalls seit 1994 als Diplom-Psychologe angestellt, seit 1998 ist er zudem Geschäftsführer. Er bedankte sich anlässlich seines Jubiläums bei seinem Team. Die Vergangenheit des ZsL Köln sei immer geprägt gewesen von finanziellen Unwägbarkeiten. Dass nun gleich drei große Jubiläen in einem eher kleinen Team anstehen, bewertet Horst Ladenberger als Qualitätsmerkmal. „Hier gibt es alles andere als krisensichere Arbeitsbedingungen. Die Treue der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist ein riesiges Kompliment für das ZsL Köln als Arbeitgeber. Es zeigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit Haut und Haaren mit der Arbeit identifizieren und auch in Zeiten der finanziellen Dürre weit über das geforderte Maß hinaus tätig sind. Allerdings darf Selbstausbeutung nicht der Dauerzustand sein und kalkulierbar werden. Die Rückmeldung unserer Ratsuchenden zeigt uns, dass sich der Einsatz nach wie vor lohnt.“
Das ZsL Köln bietet seit 1987 unabhängige Unterstützung für behinderte Menschen an. Derzeit sind 8 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angestellt.