Neuigkeiten
Vertiefungstag für die Lotsinnen und Lotsen im Rheinland
Amoklauf in Japan fallen 19 behinderte Menschen zum Opfer
In der Nacht auf Dienstag hat ein 26jähriger 19 Bewohnerinnen und Bewohner eines Wohnheims für behinderte Menschen in Sagaminhara nahe Tokyo (Japan) mit Messern getötet. Beim diesem Amoklauf wurden weiter 25 Personen verletzt, 20 von ihnen schwer. Die Opfer waren zwischen 19 und 70 Jahre alt, zehn der Getöteten waren Frauen. Nach der Tat stellte sich der ehemalige Mitarbeiter der Einrichtung der Polizei.
Über das Motiv des Täters war zunächst spekuliert worden. Doch im Laufe des Tages kristalisierte sich ein behindertenfeindlicher Hintergrund heraus. In einem Schreiben an das Parlament vom Februar diesen Jahres, das die japanische Nachrichtenagentur Kyodo veröffentlichte, verlangte der Mann, dass alle Behinderten mit Methoden der Sterbehilfe getötet werden sollten. Er selbst sei fähig, 470 Behinderte zu töten und plane Attacken auf zwei Heime. Die Angestellten wolle er jedoch verschonen.
Nach der schwersten Bluttat seit Ende des 2. Weltkrieges steht Japan unter Schock. Bundeskanzlerin Merkel sprach den Angehörigen der Opfer und den Verletzten ihr Mitgefühl aus (Kondolenztelegramm an den japanischen Premierminister).
Eine Hoffnungsträgerin in Rumänien
Raluca Popescu (26) lebt in Timisoara, Rumänien. Sie ist eine Menschenrechtsaktivistin und arbeitet als Public-Relation-Assistentin bei Ceva de Spus, einer Interessenvertretung von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen. Im Juni diesen Jahres wurde zur Gemeinderätin ihrer Heimatstadt gewählt.
1. Was verstehst du unter „Selbstbestimmt Leben“?
Für mich bedeutet „Selbstständig Leben“ Entscheidungen treffen zu können, Kontrolle über mein eigenes Leben zu haben, die richtige Unterstützung zu erfahren, ZUGANG zu haben, überall hinzukommen wo ich will, das Leben zu leben und zu genießen wie jeder andere auch.
2. Erzähle uns von deiner neuen Position. Was sind deine Pläne in deiner neuen Rolle?
Am 5. Juni 2016 wurde ich zur Gemeinderätin in Timisoara gewählt. Ich war von der Unterstützung der Gemeinde überwältigt. Allerdings bin ich mir auch meiner großen Verantwortung in den kommenden Jahren bewusst. In meiner neuen Position will ich die Stimme für Menschen mit Behinderung sein und für deren Rechte im Gemeinderat kämpfen. In den kommenden vier Jahren wird ein verstärktes Augenmerk auf der Berrierefreiheit der Stadt liegen.
3. Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für die Gemeinschaft der behinderten Menschen?
Einen Menschen mit Behinderung im Gemeinderat zu haben ist für Timisoara ein Novum. In der langjährigen Geschichte der Stadt gab es noch keine behinderte Person, die in der Kommunalpolitik aktiv war. Durch meine Position kann ich für Menschen mit Behinderung eine Bezugsperson auf einer höheren politischen Ebene sein, die sich mit ihren Problemen identifizieren, ihnen zuhören und sie verstehen, sie repräsentieren und für sie kämpfen kann. Hoffentlich wird dies neue Türen öffnen.
4. Wie hast du die Position die du heute innehast erreicht? Welche Unterstützung hast du dabei erfahren?
Ich habe meine Position dadurch erreicht, dass ich konkrete Anträge eingereicht habe, um die Anliegen behinderter Menschen, die ich vertrete, anzusprechen. Daraufhin wurde ich ordnungsgemäß gewählt.
5. Mit welchen Hauptproblemen sehen sich behinderte Menschen in Rumänien konfrontiert?
Im Moment gibt es viele Probleme in Rumänien. Die mangelnde Barrierefreiheit, die fehlende Unterstützung durch die Gemeinde, wo Menschen noch immer isoliert in Wohnheimen leben, falsche Vorstellungen von Menschen mit Behinderung und andere Probleme.
6. Ist die Sebstbestimmt-Leben-Philosophie den behinderten Menschen und der breiten Öffentlichkeit in Rumänien bekannt?
Unglücklicherweise liegt noch viel Arbeit vor uns, bis diese Philosophie verstanden und akzeptiert werden wird. Aber ich bin hoffnungsvoll, dass meine neue Position einen vielversprechenden Anfangspunkt auf diesem Weg markiert.
(Quelle: www.enil.eu)
Lauf gegen sexualisierte Gewalt am 30. August in Köln
Eine verrückte Idee, die bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes. Über 950 km wird Katja Hornfeck vom 23.8. bis 16.9.2016 laufen – von Frankfurt nach Hamburg. „lauf-stark fürs leben – nebenan ist überall“ heißt ihr Spendenlauf gegen sexualisierte Gewalt.
Katja hat etliche MitstreiterInnen: mit ihren Kooperationspartnerinnen in 18 Städten auf dem Laufweg lädt sie Menschen dazu ein, ein paar Kilometer mit ihr zusammen zurückzulegen – egal ob laufend, radelnd oder zu Fuß. „Wir wollen öffentlich ein Zeichen setzen: Sexualisierte Gewalt gibt es überall – aber auch Menschen, die mit Betroffenen solidarisch sind. Gemeinsam sind wir stark!“ sagt sie und möchte anderen Betroffenen damit Mut machen. Denn Katja Hornfeck hat selbst in der Kindheit massive sexualisierte Gewalt erlebt. Sie kennt die Folgen und hat viele dunkle Jahre erlebt bis zu dem Leben, das sie heute führt. „Auch wenn das zu manchen Zeiten kaum vorstellbar scheint: Das Leben kann gut sein…“, das ist ihre Botschaft.
Mit „lauf-stark“ wollen die InitiatorInnen zudem Spenden für die „Renate Rennebach-Stiftung für Opfer von ritueller Gewalt“ (www.renate-rennebachstiftung.de) sammeln. Die Stiftung hilft Menschen, die besonders schweren Formen von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt, meist in organisierten Strukturen, ausgesetzt waren.
Am Dienstag, 30. August wird Katja Hornfeck auch nach Köln kommen – hier wird sie vom Arbeitskreis„Gegen Gewalt an Frauen und Kindern“ (www.s
Diskriminierung an und auf der Tagesordnung
Bedingungsloses Grundeinkommen
Am 16. Juni nahm Carl-Wilhelm Rößler vom KSL Köln an einer Veranstaltung in der Färberei Wuppertal zum bedingungslosen Grundeinkommen teil und vertrat die Interessen und Belange behinderter Menschen zu diesem Thema.
Das KSL Köln steht diesem Grundeinkommen grundsätzlich offen gegenüber, bedeutet es doch die Entkoppelung von Arbeit einerseits und Sicherung des Lebensunterhalts andererseits.
Allerdings sieht das KSL Köln auch die Gefahr, dass Menschen mit Behinderung bei Einführung eines solchen Grundeinkommens und gleichzeitigem Wegfall anderer staatlicher Sozialleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts ihren Lebensunterhalt nicht mehr adäquat sichern können, wenn das Grundeinkommen diejenigen Mehrkosten die durch eine Behinderung entstehen, nicht berücksichtigt. So müssen Menschen mit Behinderung oftmals höhere Unterkunftskosten tragen, weil die Wohnung barrierefrei sein muss. Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen in gleicher Höhe für alle wären diese Mehrkosten unter Umständen nicht gedeckt.
Außerdem steht nach Ansicht des KSL Köln zu befürchten, dass Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben deutlich seltener als bisher bereitgestellt werden, da eine Berufstätigkeit mit Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens nicht mehr oder zumindest nur noch in sehr geringem Umfang zur Sicherung des Lebensunterhalts notwendig wäre.
Eine ausführliche Darstellung der Position des KSL Köln kann unter dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden.
Wir suchen neue Räume!
Nach vielen Jahren suchen wir – der Verein „Selbstbestimmt Leben“ Behinderter Köln – neue Räume in Köln. In einem schönen Umfeld möchten wir unsere Ratsuchenden empfangen und unsere Arbeit noch besser ausführen.
Hierbei bitten wir um Unterstützung!
Wir suchen
250-300 qm
barrierefrei (Erdgeschoss oder Aufzug)
zentrale Lage in Köln
barrierefreie ÖPNV-Anbindung
Wer kann uns einen Hinweis geben? Wer hat Büro-Räume zu vermieten? Wir freuen uns sehr über Hinweise und Angebote!
Kontaktmöglichkeit unter http://ksl-nrw.de/ksl-rheinland/wie-sie-uns-erreichen